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02.06.08 | 200 Jahre Marienverehrung auf dem Lohranger zu Pinzberg

© 1. Foto Redaktion www.Stadt-FOrchheim.de | 2. / 3. Foto u. Text: Franz Galster | Bild > Klick

Ein interessantes Büchlein unter dem Titel "200 Jahre Marienverehrung auf dem Lohranger zu Pinzberg“ stellte Autor Xaver Helmprobst anlässlich des Pfarrfestes vor. 200 Auflagen wurden gedruckt. Die Nachfrage war beachtlich und Helmprobst, der auf Wunsch die Exemplare signierte, hatte alle Hände voll zu tun. In seiner kurzen Einführung dankte Helmprobst besonders Bürgermeister Reinhard Seeber, von dem die Anregung zum Druck des Buches gekommen war, und dem Marktbereichsleiter Manfred Messingschlager von der Sparkasse Forchheim für das Sponsoring von 750 Euro. Den Rest zum Druck des Werkes legte die Gemeinde Pinzberg hinzu, weshalb der Dank auch Bürgermeister Seeber und den Gemeinderäten galt.

 

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sieglinde Seeber begrüßte anlässlich des Pfarrfestes neben Pfarrer Bernhard Friedmann auch die Vertreter der benachbarten Pfarrgemeinden, die zum Pfarrverbund gehören und freute sich, dass auch Pastoralassistentin Helga Deinhardt und Gemeindereferentin Elisabeth Marx erschienen waren. Die Firmlinge übernahmen den Bewirtungsdienst an einem herrlich sommerlichen Sonntagnachmittag. Eiko Hönig spielte zur Unterhaltung und die Frauen des Katholischen Frauenbundes sorgten für Kaffee und Kuchen

Bußwallfahrt nach Einsiedeln - Die erste Marienkapelle entstand 1804 -

Die Marienverehrung am Lohranger, am südlichen Ortsausgang Richtung Effeltrich gelegen, geht auf eine Bußwallfahrt eines jungen Pinzbergers nach Einsiedeln in der Schweiz im Jahr 1804 zurück. War es „jemand, der seine 'Aeltern' schlug“ oder war es „ein Bauernsohn, der den Pfarrer tätlich angriff und verletzte“ - jedenfalls wurde dem Delinquenten kirchlicherseits eine Sühnewallfahrt nach Maria Einsiedeln in der Schweiz auferlegt.

 

Als sichtbaren Beweis seiner Wallfahrt hatte er eine Madonnenstatue mitgebracht. Sie wurde in einer kleinen Feldkapelle am Lohranger in Pinzberg zur Verehrung ausgestellt. Die kleine Kapelle konnte nur vier bis sechs Personen aufnehmen. Da die wachsende Marienfrömmigkeit der Gläubigen den Raum schnell zu eng werden ließ, wurde die zweite Marienkapelle 1847 in unmittelbarer Nachbarschaft von der Gemeinde errichtet.

 

Als auch diese zu klein wurde, „reifte in dem ledigen Junggesellen und Ökonom Georg Eismann der Plan eine neue, größere Marienkapelle zu erbauen“. Die dritte Marienkapelle, so ist in dem Büchlein zu lesen, weihte 1869 Erzbischof Michael von Deinlein persönlich ein. Sie steht wieder auf dem Platz der ersten Feldkapelle. Der Stifter und Erbauer der Marienkapelle, Georg Eismann, musste mit seinen beiden Geschwistern, viele Hindernisse vor der Verwirklichung seines Planes und der Einweihung der Kapelle überwinden. Ohne sein entschlossenes Handeln wäre die Marienkapelle, wie sie seitdem genannt wird, nicht entstanden.

 

Sie nimmt auch heute noch unter Pfarrer Bernhard Friedmann einen festen Platz im kirchlichen Leben der Pfarrei ein. Einzelne Dekanatswallfahrten und vor allem die Wallfahrt der Soldatenkameradschaften des Kreisverbandes Forchheim führen seit 1989 alljährlich zur Marienkapelle am Lohranger.

 

Die zweite Marienkirche erhielt bei Fertigstellung der dritten Kapelle eine Annastatue und wurde im Rahmen der damals aufblühenden Annaverehrung in eine Annakapelle umgewidmet. So stehen dort nun zwei Kapellen in unmittelbarer Nachbarschaft. Xaver Helmprobst betonte in seiner Betrachtung, dass der Lohranger immer ein Platz der Marienverehrung war.

 

Die Marienkapelle befand sich damals etwa 8 Gehminuten vom Ort entfernt, weshalb die Geschwister Eismann zur seelsorgerischen Betreuung ein Mesnerhäuschen dort errichten ließen, das heute im Volksmund auch „Schwesternhaus“ genannt wird, weil es nach dem 2. Weltkrieg ausgebombte Klosterschwestern aus Nürnberg mehrere Jahre bewohnten. Auf dessen Geschichte und auf die Stiftung eines Inkurat-Benefiziums durch Georg Eismann, wird im Büchlein von Xaver Helmprobst näher eingegangen. Die Wallfahrtsstätte mit den zwei Kirchen und dem Mesnerhaus wird auch durch das Leaderkonzept „Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“ gefördert. 226.000 Euro sind für Erhaltungsmaßnahmen und den Ausbau des Mesnerhäuschens zu einem kleinen Museum, in dem die wertvollen Votivgaben ausgestellt werden sollen, veranschlagt.

Wie kam es zu diesem Buch?

Der Autor Xaver Helmprobst hat sich viele Jahre mit der Geschichte dieses historischen Fleckens von Pinzberg beschäftigt. 1968 war er bereits vom damaligen Pfarrer Franz Fiedler angesprochen worden, anlässlich des bevorstehenden 100-jährigen Bestehens der Marienkapelle in den Archiven zu forschen und einen Vortrag zu halten. Die Unterlagen blieben dann in losen Blättern liegen. 1994 feierte man das 125-jährige Bestehen der jetzigen Marienkapelle. Zufällig entdeckte Bürgermeister Reinhard Seeber bei der Feier des 70. Geburtstages von Xaver Helmprobst 2007 die Unterlagen und erkannte den Wert dieser Arbeiten. Seeber ermutigte ihn, das Werk in Form eines Büchleins zu vollenden.

 

Nachfolgende Textangaben: Xaver Helmprobst

Falls auch Sie an dem Buch mit seinen 78 Seiten interessiert sind, so können Sie dies gerne käuflich erwerben unter nachfolgenden Adressen:

[ Verkaufspreis: 9.- € | Evtl. Überschüsse gehen zu Gunsten der Marienstiftung ].

 

Xaver Helmprobst
Kapellenstraße 1,
D-91361 Pinzberg
Fon 09191 - 8 05 57

 1. Bürgermeister
 Reinhard Seeber
 Hauptstraße 7
 D-91361 Pinzberg
 Fon 09191 - 1 54 42